XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_432"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_432"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.009S PT0.119S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_432</phrase></query>)];
1 - 1
nach Tiberias.KEFR KENNA. 19. Route. 381

Die *Aussicht vom Tabor ist sehr umfassend. Im O. ist das
Nordende des Tiberiassee’s sichtbar und in weiter Ferne die bläu-
liche
Kette des Haurângebirges im alten Basan; S. vom Tiberiassee
der tiefe Einschnitt des Yarmukthales (Hieromax), dann der Djebel
ʿAdjlûn, das Gebirge von Gilead. Nach S. und N. ist die Aussicht
derjenigen von dem Punkte oberhalb Nazareth ähnlich (S. 378);
am Djebel Dahi liegen die Dörfer ʿEndûr, Nain u. s. w. Im SW.
überblickt man das Schlachtfeld Barak’s bis Megiddo und Thaanach,
im W. sieht man den Karmel; zwischenstehende Höhenzüge be-
nehmen
die Aussicht auf das Meer fast gänzlich. Im N. sieht man die
Berge ez-Zêbûd und Djermak; dabei die Stadt Safed. Der grosse
Hermon ragt gewaltig über Alles hervor. In der Nähe N. unten
liegt Chân et-Tudjâr und Lûbiye.

Man steigt auf demselben Wege den Berg hinunter, auf welchem
man heraufgestiegen ist. Nach 40 Min. schlägt man einen Weg r.
ein; nach 4 Min. sieht man r. vom Wege eine Cisterne mit Gewölbe
und kommt in ein schönes grünes Thal; man kreuzt hier zwei Quer-
wege
und lässt nach 25 Min. das Thal liegen, immer die grosse
Strasse verfolgend; die Abhänge sind mit grossen Eichbäumen be-
setzt
. Nach 20 Min [Min.] kommt man nach Chân et-Tudjâr. Hier wird
jeden Montag Markt abgehalten, daher der Name Chân der Kauf-
leute
. Die Gebäude sind zerfallen; in den Mauerresten bemerkt
man manche alte Bausteine: eine Quelle ist in der Nähe, desgleichen
Beduinen-Ansiedelungen. Der Baumwuchs hört hier auf. Nach
42 Min. kommt man zu dem Dorf Kefr Sabt, das 1870 von der
türk. Regierung algerischen Auswanderern zur Ansiedelung über-
lassen
wurde, mit der Vergünstigung einer 8jähr. Steuerfreiheit.
Dann steigt man in eine steile Thalrinne hinunter und gelangt nach
38 Min. in ein weites fruchtbares Thalbecken; N. eine gute Stunde
entfernt sieht man den Karn Hattîn, einen runden Felshügel.
Hier auf der Ebene bei diesem Hügel brach Saladin am 3.4. Juli
1187
durch einen grossen Sieg die Macht der Kreuzfahrer für immer.
Der König Guido von Lusignan wurde mit vielen Anderen gefangen
genommen, die Ritter als Sklaven verkauft, die Templer und Hos-
pitaliter
aber hingerichtet; den Grossmeister der ersteren hieb Saladin
wegen seines wiederholten Wortbruches mit eigener Hand zusammen.
In der späteren Kreuzfahrerzeit hatten die Lateiner die Tradition
aufgebracht, dass der Karn Hattîn der Berg der Seligkeiten, d. h.
der Ort der Bergpredigt oder auch der Speisung der 5000 gewesen
sei. Nach 25 Min. durchschreitet man ein Bachbett; dabei steht
ein Sidrbaum. Nach 30 Min [Min.] öffnet sich die *Aussicht auf den nörd-
lichen
Theil des See’s von Tiberias; im N. sieht man den Libanon,
im W. ragt der Tabor hoch empor. Die Ebene, welche man nach
10 Min. verlässt, um ins Thal hinabzusteigen, heisst Ardel-Hammâ.
In 22 Min. erreicht man auf nicht allzu steilem Wege den Strand
bei der Stadt Tiberias.